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«Du bist kein Tropfen im Ozean, du bist ein gesamter Ozean in einem Tropfen.» 
Rumi (1207-1273)

METHODE

​Craniosacral-Therapie ist eine sanfte, auf tiefer Ebene wirkende Körpertherapie, die das menschliche Wesen in seiner untrennbaren Einheit von Körper, Geist und Seele anspricht. Als Teil der Komplementärtherapie orientiert sie sich an deren Menschenbild.
Im Zentrum der craniosacralen Biodynamik, dem hier praktizierten Ansatz der Craniosacral-Therapie, steht die Ausrichtung am innewohnenden Gesunden, an den natürlichen Selbstheilungskräften und an den Ressourcen des Menschen.

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Die Sitzung beginnt mit einem Gespräch, in dem ich auf die Bedürfnisse und Anliegen der Klientin bzw. des Klienten eingehe. Die Behandlung erfolgt in bequemer Kleidung auf einer Liege und kann gleichsam verbal begleitet werden. Über achtsame, ruhende und rezeptive Berührungen, die gemeinsam abgesprochen werden, wird der Kontakt zu den inneren, vitalen Kräften hergestellt, die den Körper formen und immer wieder zu einer Balance führen. Während sich das Nervensystem beruhigt und sich Stoffwechselprozesse regulieren, erfolgt eine tiefe Entspannung und der Schritt hin zu einer verstärkten inneren Verbindung und zu mehr Ganzheit. Dies wirkt regenerierend und ressourcierend und unterstützt den natürlichen Heilungsprozess. Am Ende jeder Sitzung dient ein Austausch über das Erlebte dazu, die Erfahrungen zu integrieren und den Prozess weiter zu begleiten.​​

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Craniosacrale Biodynamik ist für Menschen jeden Alters geeignet und empfiehlt sich besonders bei Schmerzzuständen und stressbedingten Themen, zur Nachbehandlung von Schock und Trauma sowie zur Förderung von Genesung und Rehabilitation. Darüber hinaus hilft sie bei der Integration von Veränderungsprozessen und unterstützt Prozesse der Bewusstwerdung.

Historische Entwicklung

Die Craniosacral-Therapie hat ihren Ursprung in der Osteopathie, die Ende des 19. Jahrhunderts vom amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still (1828-1917) begründet wurde. Sein Schüler William Garner Sutherland (1873-1954) entwickelte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die «Craniale Osteopathie». Sutherland entdeckte, dass - entgegen der gängigen Auffassung der damaligen Zeit - die Schädelknochen die Fähigkeit zu feinen und komplexen Bewegungen besitzen. Er stellte ausserdem fest, dass sich das gesamte craniosacrale System – bestehend aus Schädel (Cranium), Kreuzbein (Sacrum), Hirn- und Rückenmarkshäuten (Meningen) sowie Hirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) - in einem wahrnehmbaren, gezeitenartigen Rhythmus bewegt. Sutherland fasste die verschiedenartigen Bewegungen in diesem craniosacralen Kernsystem in seinem Modell des «Primären Respirationsmechanismus» (PRM) zusammen. Er zeigte auf, dass alle Elemente dieses PRM eine inhärente und unwillkürliche Bewegung aufweisen, die gemäss seiner Theorie Ausdruck einer «Primären Respiration», eines ursprünglichen inneren Atems sind, die der «sekundären» Lungenatmung vorausgeht und die im Körper eine organisierende, regulierende und heilende Wirkung hat. Auf der Suche nach dem Ursprung dieses primären Atems merkte Sutherland bald, dass er mit einem rein mechanistischen Erklärungsmodell an Grenzen stösst und er prägte den Begriff des «Breath of Life» (Lebensatem), um diese schöpferische Lebenskraft zu beschreiben, die als höheres organisierendes Prinzip fungiert und uns mit dem innewohnenden Gesunden verbindet. Gegen Ende seines Lebens widmete sich Sutherland zunehmend der Untersuchung der fluiden Qualität des menschlichen Systems. Er stellte fest, dass die Rhythmen der Primären Respiration auch im gesamten «Fluidakörper», Funktionseinheit aller Flüssigkeiten im Körper, zu spüren sind. So sprach er immer mehr auch von den «Tides» (Gezeiten) und von der nährenden und belebenden «Sea around us» (See um uns herum), um die verschiedenen Qualitäten der Primären Respiration zu beschreiben. In den 1970er- und 1980er-Jahren trug der amerikanische Forscher und Osteopath John E. Upledger (1932-2012) massgeblich dazu bei, die Methode einem breiteren Publikum bekannt und auch Nicht-Osteopathen zugänglich zu machen. Er war es, der den Namen «Craniosacral-Therapie» prägte. Im Laufe der Jahre wurde die Methode kontinuierlich weiterentwickelt, wobei sich verschiedene Ansätze herauskristallisierten. In den 1990er-Jahren, erst nach Sutherlands Tod, wurde der Begriff «Biodynamik» eingeführt, um die vitalen Kräfte zu beschreiben, die sowohl schöpfend, erhaltend als auch regenerierend wirken. Das Konzept markiert eine Rückbesinnung auf die Anfänge von Sutherlands Arbeit. Die Bezeichnung «Craniosacrale Biodynamik» etablierte sich ab Mitte der 1990er-Jahre für diese weiterentwickelte und zugleich den Wurzeln verpflichtete Form der Therapie. Anders als etwa beim biomechanischen oder funktionellen Ansatz steht in der Craniosacralen Biodynamik nicht die Dysfunktion, sondern die Orientierung zum Gesunden im Vordergrund. Es geht darum, die vitalen Kräfte therapeutisch zu begleiten, ohne zu «manipulieren» (von aussen Impulse einzuführen), sodass regulierende und korrigierende Prozesse von innen her stattfinden können. Dieser Ansatz ermöglicht es dem System, sich an das innewohnende Gesunde und an die eigene Kohärenz zu erinnern, um sich so wieder mit der «Originalen Matrix» zu verbinden, dem ursprünglichen Bauplan, der der Form und Funktion des Körpers zugrunde liegt.

Indikationen im Detail

Bewährte Indikationen der Craniosacral-Therapie sind unter anderem: Kopfschmerzen und Migräne -------------------------- Schwindel und Tinnitus -------------------------- Schleuder-, Sturz- und Stauchtraumata -------------------------- Rückenschmerzen, Schulter- und Nackenbeschwerden -------------------------- Knie- und Hüftprobleme, Muskel- und Gelenkserkrankungen -------------------------- Stressbedingte Beschwerden, innere Anspannung, Nervosität und Burnout -------------------------- Schlafstörungen, Erschöpfung, chronische Müdigkeit -------------------------- Panikattacken, Ängste, Depression -------------------------- Verdauungsbeschwerden, Reflux, Blasenentzündungen -------------------------- Asthma, Allergien und Hauterkrankungen -------------------------- Stärkung des Immunsystems, z.B. bei Sinusitis und Infektionen -------------------------- Hyperaktivität, Konzentrationsstörungen und Lernschwierigkeiten -------------------------- Menstruations- und Wechseljahrbeschwerden -------------------------- Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung -------------------------- Nachbetreuung von Mutter und Kind nach der Geburt (z.B. nach Kaiserschnitt) -------------------------- Begleitend zur schulmedizinischen Behandlung, z.B. bei chronischen Schmerzzuständen -------------------------- Rehabilitationsbegleitung nach Operationen, Unfällen und Krankheiten -------------------------- Unterstützung in belastenden Lebenssituationen und bei Übergängen -------------------------- Integration von traumatischen Erlebnissen -------------------------- Prävention und Steigerung der Lebensqualität in jedem Alter

Tide Long-Tide Fluid-Tide Craniosacral-Rhythmus
Liquor cerebrospinalis, Cerebrospinalflüssigkeit CSF, Hirnflüssigkeit, Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit, Nervenwasser
Fluidakörper und Wasser - Urelement des Lebens
Stille und Tiefe - Urgrund des Lebens

Weiterführende Infos: 

ICSB

Cranio Suisse

OdA KT

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